Am Nachmittag den 29. Juli hielt der Herzog mit seinem Korps in Quedlinburg Rast, als ihn die Nachricht erreichte, dass gegen Mittag das 5. westfälische Infanterieregiment in das benachbarte Halberstadt einmarschiert war, offensichtlich, um der Schwarzen Schar den Weg zu verlegen. Da der Herzog auf dem angestrebten Wege zur Küste die Richtung über Braunschweig seine alte Residenz gewählt hatte, blieb ihm keine Wahl, wenn er nicht den Umweg über Blankenburg in Kauf nehmen wollte, Halberstadt einzunehmen.
Der Herzog ließ sofort aufbrechen und im Eilmarsch, wobei die Fußtruppen größtenteils auf von Quedlinburger Ackerbürgern gestellten Wagen transportiert wurden, ging es der Nachbarstadt entgegen.
Über den Beginn der Kämpfe berichtet ein aus dem Halberstädtischen stammender Angehöriger der schwarzen Schar:
„Bei dem Dorfe Harsleben mussten wir von den Fuhrwerken herunter und antreten; der Herzog war ganz vorn und ordnete einen Angriff auf eine Abteilung Westfalen an, die zwischen dem Harsleber und Kühlinger Tore uns zu erwarten schien. Eine Schwadron unserer Husaren musste im Trabe vorgehen und ein Geschütz verdecken, welches unmittelbar hinter den Reitern herfuhr und in dem Augenblick abprotzte, wo die Husaren links und rechts abschwenkten. Ein paar Lagen von Kartätschenkugeln, die abgefeuert wurden, schienen den Westfalen, die man an ihren weißen Röcken deutlich sehen konnte, sehr überraschend zu kommen, sie schossen, ohne Schaden anzurichten, in einer Salve ihre Gewehre ab und machten dann, so schnell sie konnten, dass sie in das nahe Tor der Stadt kamen. Major Korfes wollte mit uns gleich hinter den Westfalen in die Stadt hinein, aber diese hatten das Tor so fix verrammelt, das es nicht möglich war, hineinzukommen. Zu gleicher Zeit erkletterten sie den ziemlich hohen Torturm und besetzten die Stadtmauer, die etwa zwanzig Fuß hoch war, so dass wir nirgends heran konnten. Einige versuchten nun Feuer an die hölzernen Torflügel zu legen. Wir konnten den Erfolg nicht mehr abwarten, weil wir uns nach rechts hinwenden mussten, um gegen das Kühlinger Tor vorzugehen. Da ich hier überall genau Bescheid wusste, so musste ich immer in der Nähe des Hauptmanns bleiben, und ihn sozusagen auf den nächsten Weg führen. . . . Hier vor dem Kühlinger Tore war es ganz ebenso wie vor dem Harsleber Tore. Die Torflügel waren fest verrammelt, und der Turm, der eine mit Schiefern bedeckte Spitze hatte, war ebenso wie die Mauern dicht von Westfalen besetzt.“
Mit Unterstützung der Geschütze gelang es schließlich die Stadttore zu überwinden, und in einem bis in die Nachtstunden andauerndem schwerem Gefecht wurden die Westfalen vollständig besiegt. Was nicht gefallen war ergab sich, und so wurden rund 2000 Westfalen gefangen genommen, von denen sich etwa 300 der Schwarzen Schar anschlossen. Den Rest ließ der Herzog laufen.
Am 30. Juli, einem Sonntag, lagerte der Herzog mit seiner Schar vor der Stadt und nach und nach fand sich auch ein beträchtlicher Teil der Halberstädter hier ein. Da der Herzog die gefangene westfälische Regimentsmusik aufspielen ließ, bekam der ganze Auftritt einen volksfestartigen Charakter.
Gegen zwei Uhr nachmittags brach die tapfere Schar auf. Nach einem weiteren erfolgreichen Gefecht bei Oelper erreichte die Schwarze Schar unter dem Kommando des tapferen Braunschweigers, nach rund 500 Kilometern Marsch durch Feindesland, schließlich die Nordsee und wurde von englischen Schiffen aufgenommen.
Als Englisch-Deutsche Legion kämpfte sie dann an der Seite der Engländer in Spanien bis zum Sieg über Napoleon und wurde in diesen Kämpfen nahezu aufgerieben.